Wanderpreis des "Freundeskreis Paul Goesch"


Die Preisträger:

 

2019

 

Britta Zoellner, Köln

 

 

2018

 

Dr. Kristina Heide, Tübingen

 

 

2017

 

Stephan Foerder, Berlin

 

 

2016

 

Hermann Müller, Freudenstein/Baden-Württemberg

 

 

2015

 

Bernd Sonntag, Dresden

 

 

2014

 

Bruno Marti, Dornach bei Basel

 

 

2013

 

Prof. Dr. med. Alfred Springer, Wien

 

 

2012

 

Dipl.-Rest. Torsten Nimoth, Dresden

 

Jährlich zu Paul Goeschs Geburtstag am 30. August wird der Preis vergeben, beziehungsweise er wandert weiter, von Preisträger zu Preisträger, männlich oder weiblich, Mitglied des Freundeskreises oder auch eine andere Person, mit der wir in fruchtbarem Kontakt stehen und der wir gerne danken möchten. Der Preis wurde von einem Mitglied gestiftet. Erstmalig fand die Vergabe 2012 statt.

Der Preis besteht aus einem sogenannten Netsuke, das unten eine Abplattung hat und dadurch auf einer Unterlage stehen kann. Diese Unterlage ist eine kleine Eifeler Schifferplatte und gehört zum Wanderpreis dazu. Das Netsuke stammt aus Japan – das passt zu Paul Goeschs Kunst, denn zum Beispiel hat er die Halle in Dresden-Laubegast gemäß der Beschreibung des Freundes Paul Fechter mit „Szenen aus dem Leben Buddhas“ ausgemalt.

Die Darstellung: Ein junger Mann mit seinem Daruma

Es ist eine sehr schöne Arbeit, deren Ikonographie dem Anlass gerecht werden dürfte: Es handelt sich um einen jungen Mann, der allem Anschein nach einen Daruma erstanden hatte. Ein Daruma wird klassischer Weise an einem der drei ersten Tage eines neuen Jahres in einem Tempel gekauft. Er ist eine kürbisförmige Figur aus Holz oder Pappmaché mit einem Kopf, der zwar Platz für zwei Augen hat, doch dem die Pupillen fehlen. Die erste Pupille wird unmittelbar nach Kauf aufgemalt vom Käufer selbst – meist noch im Tempel – und dies steht für einen Wunsch, den der Aufmaler hegt und unausgesprochen in seinem Herzen trägt. Geht der Wunsch im Lauf des angebrochenen Jahres in Erfüllung, wird die zweite Pupille aufgemalt und der Daruma zurück in den Tempel gebracht, in dem er erworben worden war. Dort wird er schließlich verbrannt und der wahr gewordene Wunsch ist somit befestigt. Gegebenenfalls wird zum Beginn des neuen Jahres ein neuer Daruma gekauft.


Junger Mann mit Daruma, wohl 19. Jh.,
Buchsbaum, H 4 cm (Photo: Uli Kreifels)

Der Daruma des jungen Kerls ist ein recht großes Exemplar, und er hat bereits beide Pupillen aufgemalt bekommen – der wie auch immer geartete Wunsch ist demnach in Erfüllung gegangen! Der Mann seinerseits lacht unter der frisch geschnittenen Frisur und aus den feinen Kleidern in doppelter Schicht hervor. Er freut sich über sein Glück und zeigt dabei auf den Daruma, der es ihm gebracht hat. – Das Netsuke dürfte, wie ein Knopf, zur Befestigung von Schreib- oder Malutensilien am Obi eines gut situierten Herrn gedient haben.

Die obige Beschreibung stammt im Wesentlichen vom Japan-Kenner Dr. Antonius Knep aus Basel, wie er sie via E-Mail am Donnerstag, den 30. August 2012, ans FPG-Büro in Köln geschickt hat.

Möge nun zwar nicht der Ritus selbst, so aber doch die künstlerische Darstellung einer gelungenen Wunscherfüllung ihre Wirkung tun!
Möge sie dem Preisträger zulächeln und ihm oder ihr auf diese Weise unseren Dank vermitteln!

Stefanie Poley
Vorsitzende des "FPG"